am Freitag, den siebten Tage im Monats Januar des Jahres Zweitausend

Die Kriminologen fuhren jedoch nicht gleich zur Haftanstalt oder zum Präsidium, wie Werner eigentlich vermutet hatte, sondern hielten zunächst vor dem Studentenwohnheim. Der Bärtige öffnete Werner die **Wagentür und forderte ihn auf, doch bitte auszusteigen, um in seiner Begleitung noch einige persönliche Sachen aus dem Zimmer mitzunehmen, die er in der Untersuchungshaft benötigen würde. Werner drehte sich also langsam und gequält aus dem Auto heraus. Die Luft erschien ihm erstaunlich frisch und roch **wegen ihrer sanften Bewegung seltsam nach Gelöstheit. Er atmete tiefer und bewußter ein als sonst, in der nächsten Zeit würde er **wohl nicht mehr die Möglichkeit dazu haben. Die Straße **war fast menschenleer, der Beamte in Lodenmantel hatte den **Wagen vor dem Garten der kleinen Burschenschaftsvilla, die neben Werners **Wohnheim lag, geparkt. Er überlegte, ob er nach einem Sprung über den angenehm niedrigen Zaun Chancen hatte, zwei Verfolger in dem Garten abzuschütteln. Um seine Lage besser abzuschätzen, schaute Werner zu dem Bärtigen herüber und verzagte im gleichen Moment. Der Kriminologe mußte seinen Blicken gefolgt sein und hatte so **wohl auch Werners Gedanken erraten

können.

Jedenfalls lächelte er jetzt milde und schüttelte langsam mit **wohlwollend väterlichem Tadel im Blick seinen Kopf. Werner spürte nie gekannten Hass gegen diesen Mann in sich aufsteigen. Der Bärtige ging nun auf Werner zu und machte eine einladende Armbewegung Richtung Studentenwohnheim. Werner knurrte vor Kroll und seufzte aus Enttäuschung, ging dann mit einem Anflug von Trotz viel zu schnell in die vom Bärtigen gewünschte Richtung.