am MONTAG, den 03.01.00

Es **waren einige Stühle in das Büro des Onkels gestellt **worden, so daß die Familie jetzt Platz nahm wie in einem Auktionshaus. Alle **waren völlig still; die Kinder, die unter den Stühlen hindurchkrabbelten und albern kicherten, **wurden schnellsten von ihrer Mutter herausgebracht. Werner fragte sich, **warum das ganze nicht in der Kanzlei des Notars stattfand. Vermutlich achtete die alte Dame auch hier wieder auf einen gewissen äußerlichen Rahmen und **wahrscheinlich hatte der Notar seine Räume einfach zu billig eingerichtet. Der Mann schien ja tatsächlich nicht sonderlich gut gelaunt zu sein, knurrte ein paar **Worte zur Begrüßung in seinen Bart und referierte kurz über die juristische Relevanz von Testamenten, belehrte alle über ihr Einspruchsrecht. Hierauf begann er in seiner Aktentasche zu wühlen, öffnete Momente später einen Umschlag und las schließlich ohne Vorwarnung vor:
Auf Bismarks Gesicht

konnte

man ein zart angedeutetes Lächeln entdecken, vielversprechend aufmunternd und beruhigend zwinkerte er Werner kaum merklich zu. Werners Herz machte einen Luftsprung. Er **war tatsächlich als Alleinerbe und Geschäftsführer vorgesehen. Durch die Stuhlreihen ging ein stummes Raunen, niemand **wagte es, auch nur zu hüsteln, obwohl einige bestimmt vor Enttäuschung hätten schreien **wollen. Werner drehte sich vorsichtig um, konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. Der sonst immer blasse Bruder der alten Dame hatte einen feuerroten Kopf, die Adern auf seiner Stirn drahten leicht hervor.