am MONTAG, den 03.01.00

Der Notar kratzte an seinem Bart und fuhr nun feierlich fort. Die alte Dame erhielt das **Wohnrecht auf Lebenszeit und eine beachtliche Rente, ebenso die Schwester des Onkels. Das alte Fräulein schien damit recht zufrieden und begann ihre Euphorie unterdrücken, ihre lange geschmacklos grobgliedrige Silberkette um den Zeigefinger zu wickeln. Die alte Dame zeigte unterdessen keine Gefühlsregung, starrte unentwegt durch Werner hindurch. Für den hageren Bruder der alten Dame **war - wie auch Werners Cousin - eine beträchtliche Geldsumme, jeweils sieben Prozent der Anteilscheine an der Gießerei und selbstverständlich ein Platz im Vorstand vorgesehen. Die Adern an den Schläfen des schmalen Mannes im grauen Anzug nahmen langsam Normalformat an und seine Gesichtsfarbe **war wieder gewöhnlich blaß, so daß sie jetzt auffälliger als vorher das Pink seiner Krawatte kontrastierte. Für den Rest der Familie sollte Geldsummen, bei fehlender Liquidität für so große Kapitalentnahmen Anteilscheine an der AG vorgesehen.