LEICHEN - LACHEN

Das Lachen - auch Werners Lachen - ist eine menschliche Ausdruckserscheinung, die mimisch durch Bewegung bestimmter Gesichtsmuskeln und lautlich durch eine besondere Rhythmik des Stimmapparats gekennzeichnet ist. Als Reaktion auf heitere oder komische Erlebnisse;
Ausdruck bestimmter Stimmungslagen (freudig, albern, ironisch, zynisch, verzweifelt) und soziale Reaktion (freundliches Grußlächeln, ansteckendes Lachen). Nach K. Lorenz gehörte Lachen ursprünglich zum Repertoire des Drohverhaltens; das Zähnezeigen stand hierbei im Vordergrund. Lächeln dagegen, dem durch das **weniger ausgeprägte Zähnezeigen die aggressive Komponente **weitgehend fehlt, **wurde zur beschwichtigenden Kontaktgebärde. Es wirkt spannungslösend, angriffshemmend (»entwaffnend«), entschuldigend.
Werner verging das Lachen, sobald er wieder an die Beisetzung seines Onkels dachte: im europäischen Kulturkreis sind auch religiös bedingt die Erdbestattung und die Feuerbestattung auf dem Friedhof üblich; seltener sind Versenken ins Meer (Seebestattungen), Einbalsamierung und Beisetzen in besonderen Bauten (Gruften) u.a. Ruheorten. Brauchtum: Schon seit der Altsteinzeit verbanden verschiedene Bräuche (Funeralriten) Tod und Bestattung (Grab, Grabmal, Totenkult). Handlungen zum **Wohl des Verstorbenen sollen diesem die Jenseitsreise oder den Aufenthalt im Totenreich erleichtern, z.B. durch Grabbeigaben (Totengaben beziehungsweise Totenbegleitopfer); Unheil abwehrende Handlungen der Hinterbliebenen sollen das Verbleiben des Toten im Haus oder seine Rückkehr (als Wiedergänger) verhindern. Durch andere Riten glaubte man den Verstorbenenweiterhin mit den Lebenden verbunden, z.B. Hausbestattungen, Heroen-, Heiligen- und Reliquienverehrung. Im europäischen Kulturkreis konzentriert sich das Brauchtum auf die Vorbereitung der Leiche zur Bestattung, die Aufbahrung, die Leichenwache, den Leichenzug und das Totenmahl (Leichenschmaus).