am MONTAG, den 03.01.00

Nachdem ihn der Buchhalter endlich verlassen hatte, **war Werner erschöpft und schweißgebadet, wie beim Erwachen aus einem Alptraum. Tatsächlich überlegte er, ob er nicht vielleicht doch nur schlecht träume. Der Onkel **war alles doch nicht der geniale, unfehlbare, immer erfolgreiche Übervater gewesen, für den ihn alle - auch er sich selbst - gehalten hatten. Wen sollte es **wundern, daß der Onkel Magengeschwüre bekommen hatte, als er bemerkte, daß er auch zu Mißerfolgen in der Lagen **war.

Werner dachte darüber nach, ob der Onkel sich durch sein hartes Durchgreifen in der Firma nicht vielleicht dort Feinde gemacht haben könnte. Vor etwa drei Monaten hatte er sein Büro aus dem Verwaltungsgebäude zu sich nachhause in die kleine Villa verlegt. Das fiel ungefähr mit seiner Reinigungsaktion zusammen. Werner vermutete einen Zusammenhang, doch ihm schien ein handfester Anhaltspunkt oder die nötige Phantasie zu fehlen, um sich hierzu eine konkrete Geschichte vorstellen zu

können.

Er erwog das Einschalten eines privaten Ermittlers. Doch **wahrscheinlich würde er sich dadurch bloß verdächtig zu machen. Und das Risiko, der Detektiv könnte von dem fleißigen Bärtigen entdeckt **werden, **war ihm zu groß. Außerdem **wußte er nicht, **wen er hierzu konsultieren könnte. Werner **wollte lieber wieder still abwarten.