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am Freitag, den 31.12.1999
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Werner hätte es sich nicht so anstrengend vorgestellt, im Notfall vielleicht auch alle 23 Buchhandlungen der Stadt zu überprüfen. Jedenfalls hatte er zu Ladenschluß erst knapp 12 Läden besucht und
**war völlig erschöpft, obwohl er sich doch wieder den Luxus eines Taxis geleistet hatte, das ihn zu seinen Recherchen chauffierte. Werner erschrak nun, als er den Fahrer bezahlte.

Er hatte nicht daran gedacht, daß sein Geld in Zukunft knapp
**werden würde und bekam jetzt ein schlechtes Gewissen
**wegen seinem Verschwendergeist. Andererseits
**war er ja gerade dabei, die alte Dame zu überführen und da sie als Mörderin das Erbe nicht antreten könnte, würde er hoffentlich doch bald ein mehrfacher Millionär sein. Werner bemerkte erstmals selbst das laute Knurren seines Magens, das schon den ganzen Nachmittag die verschiedenen Buchhändler und Kunden irritiert hatte. Die Pizza am gestrigen Abend
**war seine letzte Mahlzeit gewesen. Er
**wandte sich dem
Tür-
kischen Restaurant auf der Straße gegenüber zu. Als er aber nicht sofort eine Gelegenheit zum Überqueren der Fahrbahn hatte, nahm er sich vor, heute ganz auf das Essen zu verzichten und zu sparen. Sein Magen begann etwas zu schmerzen aber das
**war genau die richtige Strafe für jemanden der sein Geld für sinnlose Taxifahrten verjubelte und sich mit Träumen vom Millionenerbe rechtfertigte. Werner lächelte über seine seltsame Art der Selbstdisziplinierung, drehte sich nun endlich wieder zum Studentenwohnheim um und beeilte sich in seinem Zimmer zu verschwinden.