Schimpf und Schande

Werner drehte den Kulli in seinen feuchten Händen:

"So aus einem reichen Mann ein armer Hudel zu **werden und als solcher so manches Jahr umgehen zu müssen von Haus zu Haus, ist eine gerechte Strafe für den, der in Schimpf und Schande seine Familie stürzt und sie so oft noch um mehr bringt als um das leibliche Gut. So einer ist aber auch eine lebendige Predigt für die übermütige Jugend, ob welcher sie lernen mag das Ende, **welches zumeist dem Übermute gesetzet ist."

[Gotthelf: Elsi, die seltsame Magd, S. 7. (vgl. Gotthelf-AW Bd. 10, S. 108)]

Solche Gedanken raubten Werner den Schlaf, die Änderungen des Bewusstseins, die Umstellung vegetativer Körperfunktionen, die Erholung des Gesamtorganismus und des Zentralnervensystems. All das wird von einer inneren, mit dem Tag-Nacht-Wechsel synchronisierten Periodik gesteuert; dabei kommt es zu einem Verlust der räumlich-zeitlichen und personellen Orientierung durch eine vom Hirnstamm verursachte Funktionsänderung der Hirnrinde. Lückenhaft sind noch die Einsichten in die Bedeutung des Schlafes als Erholungsphase des Organismus, besonders des Zentralnervensystems. Ebenso wie die Aufmerksamkeit im **Wachen variieren kann, ändert sich auch die Schlaftiefe, kenntlich an der Stärke des zur Unterbrechung des Schlafs erforderlichen Weckreizes. Mithilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) lassen sich die folgenden Schlafstadien unterscheiden: Tiefschlaf (StadiumE), mitteltiefer Schlaf (StadiumD), Leichtschlaf (StadiumC), Einschlafen (StadiumB), entspanntes **Wachsein (StadiumA). Während einer Nacht **werden die verschiedenen Schlafstadien (bei insgesamt abnehmender Schlaftiefe) 3- bis 5-mal durchlaufen, begleitet von phasischen Schwankungen zahlreicher vegetativer Funktionen. Bezeichnend ist z.B. während des Durchlaufens des StadiumsB das Auftreten rascher Augenbewegungen (englisch »rapid eye movements«, REM-Phase; dauert mehrere Minuten bis etwa 1/2 Stunde, 3- bis 6-mal während der Nacht). Charakteristisch für den REM-Schlaf istweiter die lebhafte Traumtätigkeit. Schlafmangel führt zu erhöhter Reizbarkeit, herabgesetzter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit; längerer Schlafentzug kann das Gehirn bleibend schädigen. Im Verlauf des menschlichen Lebens nimmt die Schlafdauer ab (beim Neugeborenen täglich etwa 16 Stunden, beim Kleinkind 1413, bei Kindern und Jugendlichen 128, bei Erwachsenen bis zu 40 Jahren 87 und im späteren Alter etwa 6 Stunden), auch der Anteil des REM-Schlafs (bei Neugeborenen etwa 50%, bei Kindern und Jugendlichen etwa 2520%, bei Erwachsenen etwa 20% der Gesamtschlafzeit) verringert sich.