am MONTAG, den 03.01.00

Schließlich faßte sich Werner dann doch noch ein Herz und telefonierte mit der Sekretärin des Onkels, obwohl er lange überlegt hatte, **welchen der beiden Apparate auf dem Schreibtische des Onkels er benutzen müsse. Die freundliche Stenotypistin sollte einen Kontakt zu einer guten Personalvermittlung herstellen und zweitens jemanden aus der Buchhaltungsabteilung schicken, der ihm die Letzte Jahresbilanz erklären könne. Sein Mißtrauen ließ ihn jeden möglichen Vorbehalt gegen seine Person regelrecht riechen: Werner sah vor seinem geistigen Auge das mitleidige Lächeln der Sekretärin am anderen Ende der Leitung. **Was **war eigentlich so lustig an Menschen, die keine Bilanzen lesen

konnten?

Werner knallte ohne Verabschiedung den Hörer auf die Gabel.

Fürs erste **war nun eigentlich nichts mehr zu tun. Werner merkte, daß die Unmengen Beruhigungstee, die er an diesem Tag getrunken hatte, endlich wieder ihre einschläfernde Wirkung zu zeigen begannen. Er **war mehr und mehr zufrieden beziehungsweise. stolz mit seinem Telefonat und glaubte schließlich sogar, seine Angst vor der Macht und seine innere Lähmung bei fast jedem Handlungsbedarf abbauen zu haben. Die Zukunft roch zwar immernoch nach Bedrohung, Verfolgung durch die Polizei und die alte Dame, doch bekam sie dabei andererseits einen rosigen Farbschimmer.